Werde fotogen! 11 Tipps, um auf Fotos immer gut auszusehen!
Du möchtest gern schöne Fotos von dir, fühlst dich aber vor der Kamera ein bisschen verloren? Wohin mit den Händen? Wie gucken? Lächeln? Fotogen werden kann man lernen!
Im folgenden Artikel habe ich Tipps aus meiner Erfahrung zusammengetragen. Sie helfen dir, fotogen zu werden und Fotos von dir zu bekommen, auf denen du dir gefällst. Das erleichtert dir die Vorbereitung auf ein Shooting. Die Tipps nützen dir natürlich auch, wenn du dich selbst fotografierst oder von einer Freundin fotografieren lässt.
Inhalt
Um auf einem Foto gut auszusehen, musst du nicht posen können. Das machen Models. Du sollst ja vor der Kamera keine Rolle spielen. Doch wenn du weißt, was die Kamera sieht, verstehst du, welche Körperhaltungen auf Fotos besser aussehen.
Hier bekommst du ein PDF mit vielen Beispielen in Bildern, Ideen und Anleitungen! Du erfährst
- welche Körperhaltungen vorteilhaft sind
- was du mit deinen Händen tun kannst
- wie du deine Körpersprache und deinen Gesichtsausdruck steuerst.
Die Kamera fängt einen Augenblick ein. Dabei wird Bewegtes und Dreidimensionales in Unbewegtes und Zweidimensionales umgewandelt. Es gibt also nur noch helle und dunkle Flächen. Durch Licht und Schatten und entsteht für den Betrachter wieder Räumlichkeit. Dynamische Linien sorgen für Spannung.
1. Vermeide große zusammenhängende Flächen
Eine frontale Aufnahme von dir mit geschlossenen, parallel stehenden Beinen und anliegenden Armen, zeigt eine große Fläche. Das wirkt ziemlich langweilig.
Stell dich lieber seitlich zur Kamera, winkle das vordere Bein leicht an und dreh den Oberkörper wieder leicht zurück zur Kamera. Mit dem angewinkelten Bein schaffst du einen Verengungspunkt. Es gibt dadurch mehr Kurven als gerade Linien. Die Aufnahme wirkt bewegter.
Schaffe Raum zwischen deinen Armen und deinem Körper, dadurch kommt deine Figur viel besser zu Geltung. So wird die zusammenhängende Fläche viel kleiner.
Du siehst auf dem Bild, fotogen wird man schon durch eine kleine Drehung und geänderte Armhaltung.
2. Fotogen durch Asymmetrien
Auch wenn wir Symmetrien als harmonisch und schön empfinden, sind sie auch ein bißchen langweilig.
Halte die Arme möglichst asymmetrisch, das bringt mehr Spannung ins Bild.
Verkrampfe deine Hände nicht, lege sie locker und leicht an deinen Körper.
3. Fotogen durch die richtige Perspektive
Mit Perspektiven können Fotograf:innen steuern, wie proportioniert ein Porträt wird. Dabei gilt eine ganz einfache Regel: Was vorne ist, also näher an der Kamera, wirkt größer.
Streckst du die Hand nach vorn, ist sie überdimensional groß. Hältst du sie nahe beim Körper, stimmt die Proportion. Ist sie hinter dem Kopf, wirkt sie zu klein.
Lass dich also nicht locker und lässig in ein Sofa fallen, wenn du fotografiert wirst! Das wird zur Folge haben, dass dein Kopf kleiner aussieht als dein Bauch und deine Knie! Das willst du nicht! Nein, du willst fotogen werden! Für eine sitzende Position ist es viel vorteilhafter, wenn du dich gerade hinsetzt oder dich ein wenig nach vorn beugst. So kann man übrigens hervorragend ein Bäuchlein verschwinden lassen.
Auch wenn du stehst und dich an eine Wand anlehnst: Tu das nicht mit den Schultern! Lehn dich lieber mit der Hüfte dagegen und beuge dich leicht zur Kamera. Du wirst sehen, die Proportionen sind viel natürlicher.
4. Fotogen durch weiches Licht
Durch den Einsatz von Licht und Schatten sorgen Fotograf:innen dafür, dass Flächen plastisch oder flach wirken.
Dieser Trick lässt auch Fältchen oder Augenringe verschwinden: Das Licht wird so ins Gesicht gelenkt, dass es gut und gleichmäßig ausgeleuchtet ist und Schatten minimiert werden. Nutze Licht zu deinem Vorteil!
Vermeide hartes, grelles Sonnenlicht im Gesicht, das lässt Fältchen deutlich werden und du musst die Augen zukneifen. Bedeckter Himmel oder Schatten eignet sich viel besser, um Porträts zu machen. Um viel weiches Licht ins Gesicht zu bekommen, kannst du auch eine große helle Fläche als Reflektor benutzen, z. B. eine weiße Hauswand oder eine LKW-Seite. Du stellst dich einfach nah davor und schon wird dein Gesicht gut ausgeleuchtet.
Bei Fotos im Raum ist Licht aus einem Fenster ohne direkte Sonneneinstrahlung ganz hervorragend geeignet. Geh möglichst nahe ran ans Fenster zum Fotografieren.
In diesem kurzen Video zeige ich dir, wie du das perfekte Selfie-Licht findest. In 7 Minuten lernst du,
- was Licht in deinem Gesicht bewirkt
- dass Licht wichtiger ist, als der Hintergrund
- wie du mit verschiedenen Lichtsituationen drinnen und draußen umgehen kannst
5. Wie erreichst du einen fotogenen Gesichtsausdruck?
Ich dachte lange Zeit, dass ich freundlich gucke auf Fotos: „Ich habe doch gelächelt!“ Hat sich jedenfalls so angefühlt. Mittlerweile weiß ich, das war bestenfalls neutral. Wenn ich wirklich freundlich (und fotogen) aussehen will, muss ich mein Gesicht gefühlt zu einer Grimasse verziehen. Das ist aber bei jedem anders.
Übe deinen Gesichtsausdruck! Mach Selfies von dir, teste es aus. Sieh dir Fotos an und überlege, was genau dir gefällt und was nicht. Und dann übe vor dem Spiegel!
Ein kleiner Trick besteht auch darin, den Kopf gleich einer Schildkröte leicht nach vorn zu schieben. Das fühlt sich erst mal komisch an, auf dem Foto ist es aber nicht zu sehen. Stattdessen verstärkt sich der Schatten unter deinem Kinn und macht dein Gesicht markanter.
Sicher kennst du das: Immer wenn jemand den Auslöser drückt, machst du die Augen zu.
Mach nicht den Fehler, die Augen aufzureißen! Das sieht recht unnatürlich aus. Stattdessen kneif doch mal das Unterlid leicht zusammen. Nicht so doll, dass nur noch Schlitze bleiben, nur ein wenig. Dadurch kannst du den Zwinker-Reflex etwas unterdrücken und dein Blick wirkt nicht starr.
Und es sieht immer ein bisschen weicher oder femininer aus, wenn du den Kopf leicht zur Kamera neigst.
6. Fotogen durch Schminken?
Ich mag es natürlich. Die meisten der Frauen, die ich fotografiere, auch. Das bedeutet nicht, dass geschminkte Frauen künstlich aussehen. Gar nicht. Ich finde, mit Kosmetik kann man ganz wunderbar die natürliche Schönheit einer Frau unterstreichen. Es braucht ein kleines bisschen Übung. Wenn man die 40 überschritten hat, funktioniert auch nicht mehr alles, wie in jungen Jahren. Ganz hervorragende Viodeotutorials habe ich dazu bei der Schminktante gefunden.
Was Fotos betrifft, rate ich zumindest zu einer üppigen Portion Wimperntusche, da das dem Blick einiges mehr an Ausdruckskraft gibt. Besser zwei Portionen Wimperntusche! Die Farbe Schwarzbraun sieht sehr natürlich aus, schwarz wirkt manchmal zu hart oder künstlich.
Du erkennst den Unterschied: Nicht geschminkt ist auf gar keinen Fall schlecht oder falsch, aber eine kräftige Portion Wimperntusche macht schon viel aus.
Das zweitwichtigste sind die Augenbrauen, sie rahmen ein Gesicht. Schön geformte und aufgefüllte Augenbrauen wirken Wunder! Übertreibe es nicht, dicke dunkle Balken sind nicht natürlich.
7. Finde deine Schokoladenseite
Die meisten Menschen haben eine Lieblingsseite. Eine Seite, die sie persönlich an sich bevorzugen und fotogener finden. Vielleicht, weil der Kiefer auf dieser Seite markanter ist oder das Haar voller oder das Auge größer. Manchmal weiß man das selbst nicht so genau. Oder es ist von der Tagesform abhängig.
Wenn du spontan eine Schulter nach vorne drehen sollst, ist es meist deine Lieblingsseite. Oft liegt auch der Scheitel auf der bevorzugten Seite.
8. Die beste Kleidung für ein Shooting
Die beste Kleidung für ein Fotoshooting ist die, in der du dich wohlfühlst. Was solltest du noch beachten?
- Sie sollte nicht zu weit sein, das wirkt schnell unförmig auf Fotos.
- Sie sollte nicht zu eng sein: Dann zeichnet sich die Unterwäsche darunter ab.
- Vermeide starke Muster oder krasse Farben, die lenken zu sehr von dir ab.
- Trage helle Oberteile und dunkle Hosen, wenn du von deinen Oberschenkeln ablenken willst: Der Blick wandert immer zu hellen Flächen. Dunkle treten in den Hintergrund.
- Vorsicht bei allem was glänzt und glitzert. Es zieht die Aufmerksamkeit an.
- Trage dein Oberteil in der Hose oder im Rock: Es ist vorteilhaft, wenn dein Oberkörper im Vergleich zu deinem Unterkörper kürzer wirkt (Goldener Schnitt). Die optimale Teilung liegt bei der Taille.
Viele Frauen, die glauben, sie haben ein paar Kilo zu viel auf den Hüften, tragen Oberteile über der Hose oder dem Rock. Ein Fehler. Wer sich schwertut, das Oberteil in der Hose zu tragen, könnte einen Teil des vorderen Saums in die Hose stecken. Damit hebt sich die Teilung wieder Richtung Taille und die Beine erscheinen länger.
9. Frage dich: Was möchtest du für Fotos und wofür?
Um fotogen zu werden, solltest du dir Gedanken machen, was du eigentlich für Fotos haben möchtest. Weißt du schon, was für dich schöne Fotos sind? Der Fotograf oder die Fotografin kann das nicht wissen. Du musst es ihm oder ihr sagen. Je genauer du das beschreiben kannst, umso besser.
Zuerst: Wofür möchtest du Porträts haben? Danach richtet sich später auch die Wahl deines Fotografen oder deiner Fotografin. Fotos braucht man z. B. als
- Erinnerung an deine Hochzeit
- Geschenk
- Profilbild für Social Media
- Bewerbungsfoto
- Businessfoto für die Website
- oder fürs Familienalbum
Um mal ein paar Arten von Porträt-Fotografie zu nennen:
- natürliche Porträts (mit natürlichem Licht)
- Glamour-Porträts (stark geschminkt)
- People-Fotografie (meistens Ganzkörperaufnahmen)
- Headshots/Business-Fotografie
- Charakterporträts (oft schwarz-weiß)
- Boudoir-Fotografie/Akt-Fotografie
Auch die Umgebung spielt eine Rolle:
- indoor: Studio, bei dir zu Hause, im Café, im öffentlichen Gebäude, in der Bibliothek
- outdoor: ländlich oder urban
Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus, aber zwischen Businessfotos und solchen für den privaten Gebrauch gibt es je nach Branche Unterschiede.
Ich empfehle dir, ein sogenanntes Moodboard anzulegen. Das kann man auf die unterschiedlichste Weise machen: entweder auf einem großen Blatt Papier, Grafiken in Canva oder eine Pinnwand in Pinterest.
Auf einem Moodboard sammelst du alles, was dich berührt: Porträts und Fotos, die dir gefallen, Fotos von Landschaften, Blumen, Tieren, Häusern und Dingen. So kannst du dem Fotografen oder der Fotografin am besten zeigen und erklären, was du dir vorstellst und welchen Stil du bevorzugst.
Inspiration findest du in der Google-Bildersuche, bei Pinterest, auf Social Media etc.
10. Frage dich: Wer fotografiert dich?
Ob du auf Fotos gut und fotogen aussiehst, hängt auch vom Fotografen oder von der Fotografin ab. Wichtig ist: Du musst dich wohlfühlen. Dafür braucht es Vertrauen. Du setzt dich schließlich „schutzlos“ einer Kamera aus.
Solltest du große Schwierigkeiten haben, vor einer Kamera zu stehen, fang damit an, dich selbst zu fotografieren. Du kannst auch eine Freundin bitten, mit deiner Kamera oder dem Handy Fotos von dir zu machen. So bleiben die Bilder bei dir und du kannst entscheiden, welche du löschst. Sie werden vielleicht nicht professionell, sind aber ein guter Anfang.
Wenn du dich für einen Fotografen entscheidest, überlege dir: Soll es ein Mann oder eine Frau sein? Bei wem würdest du dich besser fühlen? Es ist absolut wichtig, dass die Chemie zwischen euch stimmt. Sonst hilft die beste Kamera der Welt nichts. Die Fotos werden nicht gut, egal wie fotogen du bist.
Und es sollte natürlich jemand sein, der darin geübt ist, Porträts zu fotografieren. Ein Landschaftsfotograf kann zwar mit seiner Kamera umgehen, aber nicht zwangsläufig mit Menschen vor der Kamera.
Gut wäre ein Treffen oder Zoom-Call (kostenlos) vor dem Shooting. Dabei könntet ihr euch darüber austauschen, was ihr für Fotos machen wollt, wo sie gemacht werden und wie lange das Shooting dauert. Im besten Fall bekommst du auch Tipps, was du anziehen sollst und wie du dich vorbereitest.
Wenn das geklärt ist, erzähle ich dir jetzt, was die Kamera sieht.
11. So bereitest du dich auf dein Shooting vor
Das Shooting steht an. Was nun? Mach dich zurecht, wie vor einem Date!
- Verkleide dich nicht.
- Schminke dich nicht zu stark, wenn du darin nicht geübt bist.
- Zähne putzen! Nicht, dass da was zwischen den Zähnen hängt.
- Haare waschen
- Schmuck anlegen
- Und falls Brille vorhanden: auch putzen!
Du bist aufgeregt? Dann rede! Sprich mit der Fotografin oder dem Fotografen über alles Mögliche. Erzähle gleich zu Beginn von deinen Sorgen und Ängsten, nicht fotogen zu sein und Makeln, die es zu kaschieren gilt.
Vertrau ihr oder ihm. Sie oder er wird dich anleiten. Gute Fotos sind Teamarbeit.
Denk beim Shooting an etwas Schönes. Etwas, wofür du brennst, was du leidenschaftlich gern tust. Sprich darüber! Dann fangen deine Augen von ganz allein an zu leuchten. Das sieht man dir an!
Bei ganz großer Unsicherheit:
- Wähle zu Beginn eine sitzende Position.
- Nimm was in die Hand, sei es ein Stift oder ein Accessoire, das du dabei hast.
- Spring auch mal zwischendurch.
- Stell dich auf die Zehenspitzen.
- Singe oder rufe „Hey“, lache, freu dich!
- Lockere ab und zu deine Gesichtsmuskeln, sonst siehst du verkrampft aus. Atme tief ein und wieder aus, lass den Mund dabei ganz locker.
- Sag, wenn du eine Pause brauchst.
Und jetzt bleibt mir noch zu wünschen: Genieß es und erfreue dich an den schönen Fotos von dir! Fotos einer wunderbaren, einzigartigen und fotogenen Frau!
Warum die meisten Frauen von sich denken, dass sie eigentlich unfotogen sind, erfährst du in in diesem Artikel.